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Worauf muss ich beim Seilkauf achten?

Seile werden grundsätzlich getrennt in Dynamik- und (halb)statische Seile. Erstere haben eine Gebrauchsdehnung von 7-9%, letztere von 3-5%. Statikseile sind wegen der geringeren Dehnung für Seilkletterer besser geeignet, weil sie ständig am Seil hängen und der Aufstieg leichter fällt. An einem Dynamikseil kann man wie ein Flummy-Ball wippen – Aufstiegs-Energie geht verloren. Statikseile sind außerdem robuster.

Beliebtester Seildurchmesser ist 10,5mm: alle Abseilgeräte sind dafür geeignet, das Seil ist von Gewicht und Preis noch erträglich. 11mm Seile sind entsprechend teurer und schwerer und können beim Geräte-Aufstieg am nassen Seil eine Qual sein. 10mm Seile sind ganz erheblich schneller beim Abseilen und nur noch für wenige Geräte geeignet.

Eine Sonderstellung haben Baumkletterseile: sie haben einen höheren Durchmesser (ab 11,5mm) und eine andere Mantelkonstruktion (weniger Geflechte), die sie sehr geschmeidig macht. Leider haben diese grob geflochtenen Mäntel eine geringere Robustheit an Konstruktionen (LP, Brücken, Fels) und halten Schmutz schlechter fern vom Kern. Außerdem erfordern Baumpfleger-Seile andere Abseilgeräte und -konstruktionen wie ART Lockjack, Petzl Zigzag, Prusiklifts. Alles ist deutlich teurer. In Norddeutschland gibt es dennoch eine hohe Seilkletter-Tradition mit solchen Seilen – für den Baumvorstieg etwa sind sie sehr gut geeignet. Die hohen Seildurchmesser haben ein noch besseres Handling, gerade im Zusammenspiel mit Prusikknoten.

Als Grundseillänge empfehlen wir 60m. Du bist damit für so ziemlich alle Situationen gewappnet.

Wir empfehlen grundsätzlich den Kauf von in Europa produzierten Seilen. Billigseile mit Meterpreisen um € 1,80 lehnen wir ab, denn meist werden sie bald platt, sind durch rutschende Mäntel schwammig und blockieren/rutschen dann durch das Gerät.