Die Wiedererkennbarkeit eines Seils ist für Hersteller wichtig. Falls jemals ein Unfall oder Schaden passiert, können sie das Seil eindeutig zuordnen.
Erkennen kann man die Seildaten meist aufgedruckt auf dem Seilende. Leider gehen sie dort schnell verloren oder nutzen ab. Deshalb gibt es pfiffige Zusatztechnologien:
Kennfaden und Kenntape: im Seilkern baut jeder Hersteller einen Kennfadensystem ein (bei dynamischen Seilen) oder bedruckte Kenntapes (bei Statikseilen). Je nach Farbe der Kennfäden kann der Hersteller sagen, in welchem Jahr das Seil hergestellt wurde, da jedes Jahr ein eigenes “Farbsystem” hat. Der Hersteller Beal geht noch weiter: alle Nähte (z.B. bei umgenähten Seilenden) werden jedes Jahr in einer neuen Farbe genäht. So kann man allein an der Nahtfarbe das Herstellungsjahr erkennen. Bei den Tapes der Statikseile bringen die Hersteller mehr Informationen unter: darauf gedruckt sind Herstellungsjahr, welche Normen es erfüllt, Seiltyp (A oder B), und Material. In den USA müssen laut NFPA (National Fire Protection Agency) zwei Kenntapes drin sein – das ist der Grund, warum manche Seilhersteller dasselbe Modell in “US Ausführung” produzieren. Im Innern des Seils sind diese Systeme gut geschützt
Mantel-Codes: der Mantel eines Statikseils hat häufig andersfarbige Webfäden, die das Seil “gescheckter” aussehen lassen. Die Anordnung der Fäden hat meist etwas zu bedeuten. So kann man bei Tendon etwa allein durch die Anordnung erkennen, um welchen Seildurchmesser es sich handelt. Viele Hersteller haben ihre eigenen “Webe-Codes” auf dem Mantel
NFC Chips: absehbar werden wohl alle Seile in Zukunft mit Chips versehen sein. Die meisten Hersteller tun das bereits. Auf dem per NFC auslesbaren Chip befinden sich alle Seildaten bis hin zur Herstellungsminute. Manchen Statikseilen liegt ein Code bei, den man im Internet eingeben kann – so kann man alle Daten transparent einsehen und sein eigenes Seilbuch führen