230 Artikel: das komplette Seilkletter-Wissen
Welche Äste kann ich im Baum verwenden?
Die Frage, ob ein Ast mich trägt, ist von einigen Faktoren abhängig: Baumart, Gesundheitszustand und Astdurchmesser, aber auch Lage und Jahreszeit. Es gibt unzählige Fachliteratur. Hier ein paar Basicregeln – auf unserem Safetykurs erfährst du mehr.
Nach der Eiche kommen Platane und Esche, gefolgt vom Ahorn. Diese Bäume sind allesamt stabiler als die Rotbuche, die aber auch noch deutlich über dem Durchschnitt liegt. Buchen findet man häufig als Kletterbäume: glatter Stamm, wenig Totholz. Nur bei Nässe können sie glitschig sein.
Am unteren Ende der Kletterfreundlichkeits-Skala ist die Roßkastanie, Äste brechen schon fast beim Angucken. Aber auch Nadelbäume wie Tanne, Fichte, Kiefer haben weiches Holz und harzen. Obstbäume, Pappeln und Weiden sollte man nur an zentralen Ästen beklettern
Das Hauptproblem beim Seileinbau ist unserer Erfahrung nach die Großzügigkeit der Seilkletterer. Da wird wie blöd geballert mit der Bigshot über Außenäste, man zieht das Seil ein, ohne den Verlauf zu sehen und vertraut dem Motto „wird schon halten“. Sorgfältiger Seileinbau sieht anders aus: der Seilverlauf ist sichtbar und in Stammnähe, die Hauptastgabel eindeutig zu identifizieren und sicher. Ein Fernglas als Hilfe kann nicht schaden. Grundregel: wenn du unsicher bist, ziehe das Seil wieder raus und probiere es erneut. Dein Leben hängt dran!