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Was sind stehendes Seil und umlaufendes Seil?
Seilkletterer bauen fast immer ihr Seil als stehendes Seil ein: am Baum wird es über eine Astgabel gezogen, an einem Ende unten festgemacht. Am anderen Ende wird geklettert. Das Seil ist sozusagen starr, bewegt sich nicht. Ein stehendes Seil.
Dieses System ist auch bei Baumpflegern beliebt: sie steigen am stehenden Seil auf, verlassen dieses oben und bauen auf ein umlaufendes Seil um. Das stehende Seil dient ihnen wieder zum Abstieg/als Backup. T5 Geocacher bauen ein stehendes Seil meist auch bei Abseilern ein, etwa Steinbrüchen, Lostplace oder Brücken.
Beim umlaufenden Seil wird das Seilende nicht am Baum festgemacht, sondern am Kletterer. Das Seil läuft also vom Gurt über die Astgabel und wieder zum Gurt zurück. Dabei ist ein Seilende per Karabiner am Gurt befestigt, das andere läuft durch ein Sicherungsgerät. Baumpfleger machen das für die Bewegung im Baum, und verwenden dazu spezielle Geräte für Baumpflegeseile (z.B. Lockjack, Zigzag) oder Prusikknoten. T5 Geocacher verwenden umlaufende Seile bei Klettereien im Kronenbereich und setzen meist dünnere Seile ein, kombiniert mit kleinen Sicherungsgeräten wie Grigri, Kinetic oder Druid pro. Bei geoclimbing gibt es sogar ein nur für uns gefertigtes umlaufendes Seilsystem.
Vorteil des umlaufenden Seils: die Beweglichkeit verbessert sich, auch das Positionieren auf Außenästen ist mit umlaufenden Seilen einfacher. Wenn man mal im Baum ist, können umlaufende Seile viel schneller in eine neue Astgabel eingebaut werden. Da das Seil nicht am Baumfuß befestigt ist, kann es bei Baumpflegearbeiten auch weniger durch herabfallende Äste beschädigt werden.
Nachteil von umlaufenden Seilen: sie sind in Bäume vom Boden aus oft schwierig einzubauen, weil zwischen den beiden Seilsträngen kein Ast sein darf. Auch bewegen sie sich ganz erheblich über die Astgabel, so dass Schutzsysteme nötig sind wie ein Kambiumschoner (mehr dazu hier). Die Klettergeschwindigkeit ist viel geringer, weshalb lange Aufstiege mühsam sind.