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Was ist ein Vorstieg?
Der Vorstieg beim Seilkletterern unterscheidet sich erheblich vom Sportkletter-Vorstieg. Am meisten findet er Anwendung in Baumkronen, in Variationen auch unter Brücken.
In den Vorstieg gehst du immer dann, wenn dein Seil nicht bis zum Ziel reicht – bei Geocachern etwa, wenn das Seil nicht bis zur Dose reicht. Der Vorstieg kann mehrere Meter betragen und sollte niemals ungesichert erfolgen. Du brauchst ihn auch für Bewegungen im Kronenbereich. Eine Vorstiegssituation haben Geocacher häufig auch bei T4,5 Caches, bei denen du eingeladen wirst, “einfach so” irgendwo hochzuklettern.
Um über dein Hauptseil zu klettern, benötigst du ein zusätzliches Kurzseil und eine Kurzsicherung. Bandschlingen sind viel zu gefährlich. Wie du richtig vorsteigst, lernst du auf unserem Adancedkurs.
Der Vorstieg ist quasi die Königsdisziplin beim Seilklettern. Du benötigst ihn meist in kniffeligen Situationen und/oder großer Höhe. Auch ist er ein mentales Ding – die Hauptsicherung zu überklettern erfordert Nerven. Wir unterscheiden in
Wer den Vorstieg richtig beherrscht, hat ein mächtiges Kletter-Tool in der Hand. Denn er kann sich erlauben, in einfacher zu erreichende und sichere Astgabeln etwas tiefer einzubauen und den Rest im Vorstieg zu gehen – was oft erheblich weniger Zeit kostet, als verzweifelt stundenlang mit der Bigshot zu ballern.
Der Vorstieg kommt begrifflich aus dem Sportklettern. Vorsteigende Sportkletterer führen zwar auch ihr Sicherungsseil passiv und klettern aktiv am Fels. Sie werden aber von einem Kollegen am Boden gesichert, wohingegen der kletternde Geocacher sich selbst sichert. Er ist dadurch erheblich beweglicher.