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Unterschiede zwischen Förster, Jäger und Besitzer
Freizeit-Seilkletterer wie Geocacher sind überall in der Natur unterwegs, und häufig stellt sich die Frage, wer und ob ihnen jemand das Klettern verbieten kann. Hier wird viel verwechselt.
Der Förster vertritt die Forstverwaltung/Forstamt und ist zuständig für die Bewirtschaftung des Waldes, die Vergabe des Jagdausübungsrechtes, Verwaltung von Grundstücken und Sicherstellung der Erholungsfunktion. Der Förster ist somit der “Verwalter” des staatlichen Waldes, manchmal auch des Privatwaldes. Förster sind oft entspannt gegenüber Baumkletterern, solange diese sich anständig verhalten und nicht durchs Unterholz pflügen. Das Baumklettern gehört für sie zur Erholungsfunktion wie viele andere Sportarten.
Jäger haben das Recht, Tiere zu jagen. Häufig sind sie als Jagdpächter in einem bestimmten Jagdbezirk unterwegs. Sofern nicht selbst Privat-Waldbesitzer, haben sie keinerlei rechtlich relevante Funktion gegenüber Seilkletterern. Da Jäger vorwiegend in der Dämmerung unterwegs sind, sollte man für ein friedliches Miteinander nicht unbedingt in dieser Zeit klettern.
Dem Besitzer gehört das (Wald-)Grundstück. Er kann privat sein, kommunal (Gemeinde) oder staatlich. In den beiden letzten Fällen vetritt meist der Förster den Besitzer. Der Besitzer eines Grundstücks entscheidet, ob man darauf klettern darf. Im Wald allerdings gilt das freie Betretungsrecht zur Erholungsfunktion (Sport), zu dem auch das Baumklettern gehört, und das selbst im Privatwald. Wenn man also auf den (privaten) Waldbesitzer trifft, darf der das Klettern nicht einfach so verbieten – solange keine Dose im Baum hängt (Geocaching) und man sein Eigentum nicht beschädigt.
Wenn du draußen jemanden “offizielles” triffst, ist dessen Funktion interessant. Mit dem Förster unterhältst du dich über das Naturerlebnis, den Privatwaldbesitzer fragst du, ob das nicht einen Haufen Arbeit macht (macht es!), und dem Jäger versicherst du, dass du in der Nähe der Wege bleibst und bei Dunkelheit wieder draußen.
Unserer Erfahrug nach sind Jäger die “heikelste” Gruppe, da jegliche Störung im Wald ihre Tätigkeit beeinträchtigt. Beim Jagen brauchen sie Ruhe, deshalb bauen manche Jäger regelrechte Feindbilder auf gegenber allen Störern wie Joggern, Fußgängern (mit nicht angeleinten Hunden), Mountainbikern etc. Und jetzt auch noch die Seilkletterer. Frustrierend auch, dass sie diesen Erholungsverkehr nicht unterbinden dürfen.