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Tipps zum Umgang mit der geoclimbing SupaLine

Vor der SupaLine führten wir jahrelang umfangreiche Prototypen-Tests durch, denn eine gute Leine ist schwer herzustellen.

Dabei sind technische Parameter wie Bruchlast, Durchmesser, Gewicht und Preis der einfache Teil. Viel schwieriger sind Krangeln, Schlaufenbildung, Nassverhalten, Gleiten, Response, Auswurfart und Flug, Sichtbarkeit, Knoten, Spliss und Steifigkeit, ganz zu schweigen vom Dauergebrauch.

Die SupaLine erfüllt die genannten Eigenschaften in sehr gutem Verhältnis. Sie ist (nach richtigem Auspacken) praktisch krangelfrei. Knoten lassen sich leicht öffnen. Sie fliegt nahezu immer ohne Probleme aus dem Wurfeimer. Sollten sich Schlaufenbündel bilden, lassen sie sich leichter lösen als bei anderen Wurfleinen. Grund ist die CoaxCore Bodymapping Konstruktion sowie Materialien und Flechtung.

Allerdings können auch wir nicht zaubern. Tipps für optimale Performance:

  • Auspacken: die SupaLine muss unbedingt richtig abgerollt werden vor dem ersten Gebrauch, ansonsten baust du Dreher hinein. Dann bilden sich Schlaufenbündel beim Auswurf. Siehe Gebrauchsanleitung
  • Aufbewahrung: am besten in Wurfbehältern mit großer Bodenfläche, die nach dem Schließen die Leine fixieren
  • 100m Leine auf einen Haufen zu legen, empfehlen wir grundsätzlich nicht. Das erhöht massiv die Gefahr von Schlaufenbündeln. Unser Falteimer bietet die Möglichkeit, einen Teil der Leine unter den Doppelboden zu legen. Meist benötigst du nicht mehr als 40-50m, die legst du wurfbereit obenauf. Bei Mehrbedarf wird die Rest-Leine automatisch unter dem Boden hervorgezogen
  • Leine vor dem ersten Einsatz durch die Hand laufen lassen: Wurfeimer öffnen, Leine unter leichtem Zug durch beide Hände aus dem Eimer fädeln, dann wieder in den Eimer legen
  • Mastwurf machen: der richtige Verbindungsknoten zum Wurfgewicht verrutscht nicht und lässt sich leicht öffnen. Andere Knoten (Ankerstich) können durchrutschen oder sind schwer zu öffnen
  • Werfen anstatt Schießen: durch die gleichmäßigere Beschleunigungskurve bilden sich beim Werfen weniger Schlaufenbündel. Das gilt für alle Wurfleinen
  • Wegen ihrer Glätte ziehst du die Leine mit Handschuhen ein und wickelst sie dabei um die Hand. Für uns sind die Glätte-Vorteile wichtiger: kommt sehr gut runter, wird bei Nässe nicht stumpf, Schlaufen lassen sich leichter lösen und Knoten leichter öffnen

Troubleshooting Tipps

  • Leine fliegt zuerst gut, aber mit der Zeit bilden sich Schlaufen: entsteht, wenn die Leine immer wieder von der gleichen Seite verwendet wird bei ähnlichen Einbau-Längen und viel frei pendelden Wurfsäckchen. Ursache sind Wurfsäckchen-Dreher, kombiniert mit Astgabel-Reibung beim Einziehen. Lösung: Leine von der anderen Seite verwenden, Wurfsäckchen ausdrehen lassen lassen. Ggf. Leine zusätzlich über volle Länge recken
  • Leine reißt: kommt extrem selten vor, da die Bruchlast bei 200 kg liegt. In seltenen Fällen kann der Kern der Leine am Befestigungsknoten nach sehr heftigem Zug brechen. Lösung: Leine kürzen (sind meist nur 10 – 20 cm), Ende mit einem Feuerzeug verschmelzen. Wir empfehlen grundsätzlich bei jeder Verwendung den Knoten neu zu knüpfen. Dauerknoten – etwa als Schlaufe am Leinenende – brechen grundsätzlich schneller, da sie stets an der gleichen Stelle komprimiert werden
  • Leinenkern ragt am Ende heraus: entsteht durch die Ausgleichsbewegung von Kern zu Mantel und ist rein optischer Natur. Lösung: herausstehendes Ende abschneiden und mit Feuerzeug verschmelzen