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Sind Stahlkarabiner besser?

Im Grunde ja: sie halten mehr aus, sind robuster und trotzdem preiswerter als Alukarabiner. Ihr Hauptvorteil: bei Sturz-Querbelastungen (z.B. an Kanten) verbiegen sie sich – Alukarabiner brechen.

Wenn nur dieses Gewicht nicht wäre – ein Stahlkarabiner wiegt locker das Dreifache eines Alukarabiners, weshalb er sich vor allem im Industriekletterbereich durchgesetzt hat und überall dort, wo man sein Gerödel nicht weit tragen muss bzw. sehr hohe mechanische bzw. Dreckbelastungen warten.

Hauptanwendungsgebiet für Stahlkarabiener im Sport ist der Lostplace Bereich (Geocaching) und Speleälogie. Gerade in der Höhle sind die Belastungen enorm durch Dreck und Felskontakt. Deshalb werden dort gerne Stahlkarabiner mit Schraubverschluss eingesetzt – dieser reinigt sich besser von Schmutz und ist weniger anfällig. Auch ist die Ovalform beliebt, da ein versehentliches Verdrehen im Einsatz keine Folgen hat.

Stahlkarabiner sind in der Regel aus verzinktem Carbonstahl, der bei sehr intensiven Anwendungen rosten kann. Das Höchste der Gefühle ist teurer rostfreier Edelstahl, der sogar Salzwasser aushält. Messinghülsen an den Schnappern kennzeichnen außerdem höhere Qualität.