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Muss ein Sicherungskarabiner an die Handsteigklemme?

Jede Handsteigklemme hat oben ein großes Loch, durch das man einen Karabiner stecken kann. Viele Geocacher benutzen diesen Karabiner als Seilumlenkung beim Aufstieg (mit Abseilgerät). Aber auch sonst bestehen sie darauf aus Sicherheitsgründen. Ist das wirklich wichtig?

Die schlechte Nachricht: ein solch eingelegter Karabiner schützt nicht gegen Absturz. Die Klemme kann sich nach wie vor vollständig öffnen. Der Karabiner verhindert nur das Lösen vom Seil, nicht aber das Öffnen der Klemme. Da du sowieso eine Lanyard-Verbindung hast von deinem Gurt zur Handsteigklemme (unsere dringend empfohlene Standardkonfiguration, lernst du schon auf dem Grundkurs), ist die aber ohnehin schon gegen Verlust gesichert.

  • Die Tradition eines Sicherungskarabiners am oberen Ende der Handsteigklemme kommt aus dem Hochalpinismus und der Höhlenkunde: an einem vereisten Seil kann die Klemme so weit aufgedrückt werden, dass sie sich unter ungünstigen Umständen löst. Der Karabiner verhindert das
  • Einige Alpinisten ziehen eine Klemme hinter sich her, etwa beim Aufstieg mit Fixseil. Die Klemme ist dann ein mitlaufendes Sicherungsgerät. Der Karabiner stellt zusammen mit einer Bandschlinge die Verbindung dar zum Gurt
  • Insbesondere in der Höhlenkunde können bei schräg- oder querlaufenden Seilen auf Steigklemmen Querbelastungen wirken. Der Karabiner hält die Klemme in Position
  • Da diese Szenarien bei Seilkletterern äußerst selten auftreten, musst du dir nicht in die Hose machen, wenn mal kein Karabiner eingelegt ist. Bei Querbewegungen, etwa an Seilbrücken, ist er allerdings sinnvoll.
    Am besten passt ein Ovalkarabiner, da er drehbar ist im Loch und nicht verklemmt.